Kategorien: Wissen, Technik, Formate | 4 Min. Lesezeit
Tipps für die Videoproduktion im Hochformat
Wer Filme im Hochformat produzieren möchte, muss einiges beachten. Kein Problem mit unseren Tipps für die Produktion von Social Media Inhalten.
Übersicht:
Das Hochformat
Noch vor einigen Jahren wurden vertikale Bildformate eher belächelt und als unprofessionell empfunden. Insbesondere in der Welt der Filmemacher war bei vielen der Aufschrei groß. „Vertikal, wer macht denn sowas?“ Im Zeitalter von Social Media sieht das heute schon ganz anders aus: viele Werbefilme werden direkt vertikal aufgenommen, oder die spätere Ausgabe in verschiedenen Seitenverhältnissen wird bei der Produktion bereits mitgedacht. Natürlich gibt es hier einige Dinge, auf die besser geachtet werden sollten.
Authentischer & auffälliger
Wahrscheinlich machen sich die wenigsten Menschen die Mühe, ihr Smartphone in die Horizontale zu drehen, um ein Video besser betrachten zu können. Generell findet die Nutzung der mobilen Geräte meistens im Hochformat statt – warum sollten wir Filme, die vorwiegend mit Smartphones konsumiert werden, dann im klassischen 16:9 Format produzieren? Genau, sollten wir nicht. Hochkant ist angesagt.
- Ihr Film wirkt authentischer, weil viele Menschen auch privat Videos in Hochformat aufnehmen.
- Auf mobilen Geräten fällt Ihr Film mehr auf, weil er einen größeren Teil des Bildschirms bedeckt.
Grundsätzlich gibt es übrigens zwei Möglichkeiten, wie die Filmproduktion das Material für Sie produzieren kann, die wir im Folgenden kurz erklären.
In Querformat drehen, in Quer- & Hochformat ausspielen
Hier wird der Film klassisch im Querformat gedreht und dann später in der Postproduktion auf das Hochformat (oder auch Zwischenschritte wie 4:5) beschnitten. Dies ist vor allem sinnvoll, wenn der Film nicht ausschließlich für Social Media Portale gedacht ist. Natürlich bringt diese aber Vorgehensweise ein paar Einschränkungen am Set mit sich. Weite Einstellungsgrößen werden sehr viel enger und alles muss so im Bild positioniert werden, dass es später auch in den Zuschnitt des Hochformats passt. Ein Vorteil ist hingegen, dass der Ausschnitt des Bildes später noch änderbar ist.
In jedem Fall empfehlen wir die Produktion in mindestens 4K-Auflösung, um später noch eine gute Bildqualität zu gewährleisten.
16:9 Querformat mit eingezeichnetem Beschnitt auf 9:16 Hochformat
In Hochformat drehen, in Hochformat ausspielen
Ja, es ist wirklich so easy: Auch Profis drehen inzwischen ihre Kamera einfach um 180°, um direkt im Hochformat zu produzieren. Diese Vorgehensweise ist natürlich perfekt, wenn der Film eh nicht im Querformat ausgespielt werden soll. Außerdem wird natürlich auch die Postproduktion entlastet, weil kein anschließender Zuschnitt mehr nötig ist. Zudem gibt es mehr Bildinhalt bei gleichen Brennweiten und auch für die spätere Ausgabe im 4:5 Format (z.B. Instagram) ist diese Herangehensweise optimal.
9:16 Hochformat mit eingezeichnetem 4:5 Beschnitt
Natürlich hat das Produzieren von vertikalen Inhalten aber auch Auswirkungen auf die Bildästhetik. So sind zum Beispiel Panorama-Aufnahmen nicht so einfach umsetzbar und auch Größenverhältnisse werden vom Betrachter anders wahrgenommen. Grundsätzlich gilt: einfach mal ausprobieren!
Was bedeutet das für mein Filmprojekt?
In jedem Fall sollten Sie ihrer Filmproduktion so früh wie möglich Bescheid geben, sobald klar ist das auch für Social Media produziert werden soll. Ein zu spätes „Wir hätten den Film dann auch gerne noch in hochkant für Instagram“ wird dem Editor Kopfschmerzen bereiten und evtl. die Produktionskosten steigern.
Filmproduktion für alle Social Media Plattformen
Sollten Sie sich auch für die speziellen Anforderungen der verschiedenen Social Media Plattformen interessieren, möchten wir Ihnen unseren letzten Blog-Post empfehlen.